Informationen / Biografie über Florian Prünster

KÜNSTLERPORTRAIT

Florian Prünster

Menschen als besondere Geschöpfe sehen, Menschen mit ihren individuellen Eigenschaften und
allen Facetten in Portraitzeichnungen wiedergeben, Emotionen herausarbeiten, und das mit
relativ wenig Materialeinsatz! Das ist die Besonderheit der Kunst von Florian Prünster: Gesichtern,
Blick und Mimik unendlich viel Charisma zu geben und auch „hinter die Fassade zu
schauen“, das kann der Südtiroler Autodidakt im Besonderen.
Er, der mit Ölmalerei begonnen hat, dann aber die besondere Neigung zum Realismus entdeckte
und zur Portraitmalerei überging, beweist mit Bleistift, Kohle und Pierre Noire auf hochwertigem
Zeichenpapier eine exzellente „Handschrift“. Er besitzt die absolute Fähigkeit zur
Darstellung menschlicher Präsenz und erarbeitet herausragende, realistische Portraits in sensibler
und exakter, fast samtiger Strichführung.
Sein künstlerischer Ansatz liegt im Streben nach Perfektion menschlich-physiognomischer Darstellung,
der Wiedergabe der Schönheit schöpferischer Natur und in der Liebe zum Detail. Sein
Blick für die kleinsten Nuancen des Sujets ist bewundernswert, setzt er doch mit filigraner
Technik einen absoluten Hyperrealismus um, der nicht vielen gelingt, insbesondere nicht im
zeichnerischen Bereich. „Hyperrealismus“ – ein etwas sperriger Begriff – ist die Bezeichnung
einer Kunstart, die nur wenige bildende Künstler gut beherrschen. Zeichnung ist nämlich ein
grundlegend anderes Genre als Malerei, besonders in der Schwarz-Weiß-Technik von Florian
Prünster. Wir finden in seinen Portraits jede Haarsträhne, jede Wimper und die notwendigen
Hautfältchen an der richtigen Stelle und in korrekter Ausprägung, wie wir sie in real oft nicht
sehen oder besser gesagt „übersehen“. Seine Portraits wiederspiegeln den Charakter, das Befinden
der Person und deren Gefühle. Er lässt die Betrachter dem Portraitierten durchaus in die
Seele schauen. Insbesondere die Augen sind seiner Meinung nach das Wichtigste, um den portraitierten
Personen einen interessanten, lebhaften Ausdruck zu verleihen und z.B. Erfahrung,
Lebensverläufe, emotionale Lebenslagen, wie Trauer und Freude darstellen zu können. Gesichter
erzählen immer Geschichten!
Bemerkenswert die Hingabe des Künstlers, bis die Abbildung so gelungen ist, wie er sich das
vorstellt. Oft zeichnet er 40 – 60 Stunden an einer einzigen Arbeit. Ihn faszinieren vor allem
die Kombination und die Einsatzmöglichkeiten seiner Materialien Bleistift, Kohle und Pierre
Noire, einem Zeichenstift von unvergleichlicher Weichheit, um diese gewissen Effekte in all
seinen Zeichnungen wiederkehren zu lassen. Seine Inspirationen erhält er im täglichem Leben,
auf der Straße und überall wo er Menschen begegnet und diese beobachten kann. Es fasziniert
ihn, Menschen in ihrer natürlichen Art authentisch darzustellen, egal in welchem Alter oder
welchen Geschlechts.
Florian Prünster kann dabei seine individuelle Persönlichkeit, seinen offenen, aufrechten Charakter
in seinen Bildern nicht verleugnen. Er gibt zeichnerisch das Perfekte aber auch das unvermeidlich
Unperfekte, z.B. im menschlichen Antlitz, wieder – frei, offen, ausgeprägt, wie es
seinem Naturell entspricht. Jedes fertige Bild, jede gelungene Zeichnung, jede Interpretation,
das ist Florian Prünster selbst. Er personifiziert den zielstrebigen, vielseitigen Künstler, streng
zu sich selber, bis hin zur Vollkommenheit – aber bescheiden im Auftreten. Chapeau!

Günter Weiler
Künstler, Galerist und Autor
Kurator der Kunsttage Waldbronn
Buchenweg 14, D-76337 Waldbronn
T +49 (0)7243-66846
[email protected] . www.galeria14.de