um Inhalt: Ein Künstler, dessen Kunst im Rahmen eines ökologischen Projekts und aus ganz natürlichen Materialien entsteht, steht der Natur ganz sicher nahe. Eine die Natur nachhaltig beeinträchtigende, ja gar zerstörende Gewalt wie die Reaktorkatastrophe im Jahr 2011 im japanischen Fukushima sie darstellt, bewegt einen solchen naturnahen Künstler tief und er verarbeitet das Ereignis in einem Bild. Die recht gegenständliche Küstenlandschaft auf dem großen Gemälde wird von abstrakten Gebäuden dominiert, die wie leere, verlassene Hüllen wirken. Hüllen des Strahlentodes. Sie sind weder Heim noch Wirkungsstätte für den Menschen. Sie sind ein Grab,das radioaktiv strahlt, Tag und Nacht.

Zur Technik: Die große Flächen dieses Gemäldes wirken dank der lebendigen, Strukturen hinterlassenden, neuartigen Malsubstanzen keineswegs eintönig. Im Gegenteil: Sie besitzen eine Lebendigkeit, die sich auch auf den Inhalt des Bildes überträgt. Selbst, wenn dieser den Tod darstellt. Da die Malsubstanzen rein biologischer Natur sind, unterliegen sie dem natürlichen Verfall. Ein Zersetzungseffekt, den der Künstler bewusst einsetzt, um ihn zu einem gewünschten Zeitpunkt gezielt zu stoppen. Erst, wenn ein sogenannter Sperrlack aufgetragen wird, gefriert das Gemälde im aktuellen Zustand.

Strahlt Tag und Nacht, 2011, Hans-Jörg Hamann, Maße: 98 cm x 220 cm x 6 cm
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