Herz auf der Haut (ECCE HOMO!//QUO VADIS?) Zeichnung Bleistift/Polychromos (2012), KVN 676

Herz auf der Haut (ECCE HOMO!//QUO VADIS?) Zeichnung Bleistift/Polychromos (2012), KVN 676

Herz auf der Haut (ECCE HOMO!//QUO VADIS?) Zeichnung Bleistift/Polychromos (2012), Kadée Verzeichnis Nummer 676

Realität, Fiktion oder Irrtum?

In dieser Illustration gibt es eine Vielzahl von gesellschaftskritischen Darstellungen und Querverbindungen, die sich auf das unten stehende Gedicht von Hans-Joachim Schmidt beziehen und teilweise darüber hinaus gehen.

Der Mensch:
Mit schmerzverzerrtem Gesicht und verzweifeltem Blick schwebt der Mensch dünnhäutig, gepeinigt von den Geistern, die er rief, gekreuzigt wie Jesus Christus über seinem Heimatplaneten. Auf dem Kopf trägt er als Dornenkrone eine Mischung aus Heiligenschein und Kopfschmuck der New Yorker Freiheitsstatue. Diese Krone steht für das Land, welches den Kapitalismus in hohem Maße verherrlicht und im Namen der Freiheit den ganzen Planeten mit Kriegen überzieht.

Das Internet:
Die Online Community (> www.online.com <), die vernetzte Gesellschaft, zwingt den Menschen weltumspannend, mit seinen eigenen Arterien verkabelt, (> VERIFIED CAT 5e UTP TIA/EIA – 568B.2 CM 4PR CABLE TECHNOLOGY <) in einen Endlos-Kreislauf - Tag und Nacht durchgehend, ruhe- und heimatlos.
Durch seinen Kopf rattern pausenlos Nachrichten (> +++News+++Ticker+++ <), denen er über TV, Radio, Handy und Zeitungen ausgesetzt ist und die ihm ein von Regierungen, Wirtschaft und Religionsführern zensiertes und vorsortiertes Weltbild aufzwingt, das Geld in den Mittelpunkt allen Handels stellt.

Das Herz:
Im Interessenszentrum des Bildes ist das auf der Haut liegende Herz. Der Pulsschlag wird bestimmt und beeinflusst von den großen Netzwerken (> facebook, LinkedIn, Twitter und XING <) und Internet-Portalen (> Google, Yahoo, YouTube <), die inzwischen auch untereinander verbunden sind und das Netz der Netze bilden, mit dem die Spinne, also das Kapital, die Menschen fängt, festhält und bei Bedarf aussaugt.

Die Erde:
Die Weltkugel ist beherrsch durch die Übermacht des Geldes (> Währungssymbole aüßerer Kreis v.l.n.r.: US-Dollar / Euro / britisches Pfund / russischer Rubel / chinesischer Yuan / japanischer Yen /// innerer Kreis: v.l n.r. westafrikanischer Naira / israelischer Schekel / südafrikanischer Rand <)
Der Fluss des Geldes, also Geld zu Geld, geht dabei an den meisten Menschen vorbei. Einzig der Jet-Set (Flugzeug) ist in den Geldfluss integriert.
Ein Währungszeichen gibt es allerdings nicht: das > H <. Es steht für Hunger, der zu einem nicht unerheblichen Teil in der dritten Welt (hier Afrika) durch Währungsspekulationen und Waren-Termin-Börsen verursacht wird.

Das Flugzeug:
Neben der im Gedicht genannten Flugzeugentführung symbolisiert der Düsenclipper gleichzeitig die oberen 10% der Besitzenden, die abgehoben von der Wirklichkeit um die Welt rasen, um ihre Genuss- und Gewinnsucht zu befriedigen

Das Zeichen für Radioaktivität
Diese weltweit bekannte schwarz-gelbe Warnzeichen steht sowohl für Atomtests, als auch für die Abhängigkeit der Menschen von Energie und den Konzernen, die diese fast monopolistisch herstellen. Gleichzeitig ist es das Ursymbol für die Angst vor Gefahren, die durch moderne, angeblich beherrschbare Technologien verursacht werden können (auch Gentechnik, Pharmazie-Gifte, Bio-Chip, CO2-Ausstoß und Erderwärmung etc.). Zusätzlich steht es für die stärker werdende Gefahr von Kriegen um die Weltherrschaft, die „einzig wahre Religion“ sowie um Nahrung und Wasser, die den Einsatz von Atomwaffen (auch die schmutzige Bombe etc.) für so manche Kriegspartei durchaus denkbar machen und den 3. Weltkrieg auslösen könnten.

Die vier Münzen:
Den vier apokalyptischen Reiten gleich, schweben vier Goldmünzen mit negativen Symbolen (> Tod, Teufel, Dämonen und schwarze Magie <) um das ganze Bild. Sie symbolisieren vier Wörter mit je vier Buchstaben: Gold, Geld, Geiz und Gier. In vier Wortgruppen erweitert stehen sie auch für die G-8, die großen acht, alle auf der Nordhalbkugel zu findenden Industrienationen: Gold und Geld , Geiz und Gier ; Genussucht und Gewinnsucht; Gewalt und Günstlingswirtschaft.

Die Matrix:
Die Matrix (SciFi-Film-Trilogie, USA 1999-2003) spielt den Menschen vor, dass sie ein normales Leben in einer der heutigen sehr ähnlichen Welt leben, die aber tatsächlich nur als virtuelle Realität im Computer existiert.
Im Hintergrund des Bildes „flackert“ eine wie im Film in grün gehaltene MATRIX. Die zitternden Lettern dieser Buchstabenwand scheinen im ersten Moment nur zufällige Buchstaben und Zahlen zu sein. Auf den zweiten Blick ist der von den symbolträchtigen Zahlen 11 und 9 umgebene Schriftzug MATRIX lesbar. Neben tatsächlich zufälligen Kombinationen von Schriftzeichen erscheinen aber auch Begriffe und Abkürzungen, die (zunehmend) das Leben der Menschen beeinflussen: >> 13 (für Aberglaube) DAX und DOW (für Börsen), S2, CIA, BND, FBI, KGB (für Bespitzelung von Geheim- und Sicherheitsdiensten) E605 (für pharmazeutische Gifte) 3D (für mediale Zukunft). Die titelverbundenden lateinischen Begriffe ECCE HOMO! („Seht, der Mensch“ - Ausspruch von Pontius Pilatus bei der Hinrichtung von Jesus Christus) und QUO VADIS? (Wohin gehst du?“) stellen den eingeschlagenen Weg der Menschheit in Frage. Ganz unten rechts findet sich noch der Begriff END. Es bleibt dem Betrachter überlassen, ob es die Antwort auf „quo vadis“ ist, oder nur das Ende der Matrix festlegt.

Anmerkung von Kadée:
Sind die Ansichten des Dichters und auch des Zeichners Realität, Fiktion oder Irrtum? Ich hoffe dass ich mich geirrt habe, denn mehr oder weniger willentlich, bin ich ein Teil des Netzes….WIR sind das Netz! Cave araneam – hütet euch vor der Spinne!
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Das lektorierte Originalgedicht:

,,Herz auf der Haut“
(eine Reaktion auf die neuesten Berichte der Medien – ein Gedanke von Hans-Joachim Schmidt)
Wenn ein Mensch sein Herz auf der Haut trägt,
was kann oder könnte dann geschehen!?
Nicht nur Kälte und Wärme,
streicheln und Gewalt,
schreien oder flüstern
ergibt eine Reaktion,
wo Mann oder Frau,
klein oder groß,
ersichtlich für sich oder einen anderen Menschen,
ein Gefühl feststellt.
Wenn ein Mensch sein Herz auf der Haut trägt,
sind dort noch ganz andere Dinge im Spiel.
Angefangen von dem was ein Mensch wahr nimmt,
über die sogenannten Sinnesorgane,
über die selbst erzeugten Gefühle von innen heraus.
Dort gibt es etwas,
etwas wo keiner mehr in der Lage ist
es zu kontrollieren:
Das ist die Fülle an Informationen.
Angefangen vom Austausch mit Menschen aus der unmittelbaren Nähe,
(Mutter, Vater, Frau, Mann, Freundin, Freund, Familientreffen)
Gemeinde Gespräche (Dorfklatsch)
Dadurch resultieren Kontakte zu anderen Menschen, die wieder weitere Infos haben.
Wie jetzt sehr anschaulich dargestellt,
ist dies schon eine Gruppe von Menschen, die es in der heutigen Zeitzu sehr viel Informationen und Ansammlungen diverser Themen bringt.
Doch nun kommt es zu einer Explosion von Informationen
Radio, Printmedien, Fernsehen und nicht zu vergessen
der Neue Vater und die neue Mutter für die Menschheit,
das Internet.
Diese Gruppe von Informanten handelt überwiegend
nach dem Prinzip Info ist gleich Kapital.
Je schneller die Info ist,
desto mehr Kapital bildet sich für einen dieser Informanten.
Doch wer denkt noch an die Menschen,
die Menschen, die mit all diesen Informationen klar kommen müssen?
Die Menschen, die nicht Einfluss nehmen können,
Einfluss auf diese negativen Schlagzeilen:
Bombe hier Bombe dort,
Warnungen von einem Land an das andere,
hier eine Splittergruppe,
dort eine Flugzeugentführung.
An einem Punkt dieser Erde ein neuer Atomtest,
an einem anderen Ort liest eine Frau oder ein Mann aus einen Buch oder Zettel vor.
Die Menschen sehen, dass Sie von einem Zettel oder aus einen Buch die Informationen
entnehmen, doch Sie können auch dies nicht mehr richtig einschätzen.
Und wieder hunderte von Kilometern weiter, brennen Fahnen von Nationen.
Bilder von Menschen deren Gesichter wiederum
Kindern und Erwachsenen an einem anderen Fleck dieser Erde Angst machen.
Trinken und Essen entwickelt sich zu einer schnelleren Seuche als Aids,
einmal ist es der Reis dann wieder Fleisch und so weiter.
Doch die Informanten machen weiter und weiter und weiter.
Klasse, dass es Sie gibt.
Ohne Zweifel sind Sie wichtig.
Doch denken an Morgen und weiter in die Zukunft,
wer kann das noch?
Die Menschen verlangen und erwarten dann auch noch,
dass andere Menschen, die an Schlüsselpositionen sind,
die Informationen sammeln
und irgendwie eine Lösung herbei schaffen.
Wer könnte sich jetzt noch melden von denen,
die diese zufällig lesen?
Wer könnte sagen hier- hier ich kann das lösen?
Menschen die eben das Herz auf der Haut tragen,
können es mal grade noch ertragen.
Dieses schrieb ein Mensch der nur etwas sehr, sehr
VORSICHTIG
sagen möchte, ohne einem Menschen auf dieser Welt zu nahe zu kommen,
ohne diese Worte, die hier stehen, in Verbindung mit
Religion oder Politik zu bringen.
Sicherlich gibt es wesentlich mehr Beispiele die angeführt werden könnten.
Doch der Mensch, der dieses schrieb,
hat schon mit den aufgeführten Beispielen
Angst, einen Menschen oder Gruppen von Menschen zu verletzten.
Mit der Bitte um Nachsicht und Verständnis an alle.
Auch ich bin ein Mensch
und dazu Gast auf einem der schönsten Planeten, die wir bis jetzt kennen.
(Hans-Joachim Schmidt 2012)

Infos

Methode
Buntstift 
Motiv
Gesellschaftskritik 
Stil
Illustration
Abmessungen
29 cm x 42 cm
(Breite x Höhe)
Jahr
2012 
Preis
Keine Angabe
Extras
Signiert, Datiert, Unikat,  
Statistik
1876 Views, 1976 ArtRank
Upload am
2012-09-26
Letzte Änderung
2012-11-23


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Klaus-Dieter Eberhardt: Vielen Dank für die lobenden Worte. Als Basis diente ein Gedicht von Hans-Joachim Schmidt, das ich als Illustration umgesetzt und interpretiert habe. Comics und Cartoon verwende ich zwar auch gerne um kritische Bemerkungen zu machen, das war in diesem Fall aber nicht angemessen. Ich lege immer - auch bei meinen Zeichnungen - besonderen Wert auf die grundlegend wichtigen Dinge. Dazu gehören neben einer umfangreichen Recherche auch "handwerkliche" Arbeiten wie Perspektive, Licht- und Schattenwirkung sowie Bildgestaltung und Blickführung. So stecken in diesem ausgemalten Bild etwa 40-50 Arbeitsstunden.
Mit kreativen Grüßen -Kadée-
um 2012-09-28 16:21:56

Daniel Bechthold: Finde ich wirklich sehr gelungen.
Vorallem auch die Fähigkeit es genauso aufs Bild zu bringen.
Etwas worüber sich der Mensch Gedanken machen sollte.
Es drückt gut die überforderung,besonders bei den Menschen denen es auffällt aus.

Gesellschaftskritik ist auch eins meiner Themen,allerdings habe ich es bisher nicht geschafft es so deutlich aufs Bild zu bringen,endet bei mir immer in Cartoons ^^
Weiter so !
Gruß
um 2012-09-26 23:23:20

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